Die Entstehung des Museums und die Entwicklung der Sammlung
Den Eingang des Glasmuseumsgebäudes schmückt ein Portal aus Sandstein, in dessen Wappen ein Anker platziert ist. Dieses Symbol des Überseehandels ruft die Vorstellungen von abenteuerlichen Reisen des zerbrechlichen Glases aus Nordböhmen auf die weit entfernten Märkte in den Ländern des alten Kontinents, des exotischen Orients oder Übersee hervor. Übrigens sind die meisten Exponate aus dem Museum in den Händen der Glaser, die es versucht haben, dem anderen Geschmack und den außergewöhnlichen Ansprüchen ausländischer Käufer gerecht zu werden, entstanden.
Für die Entstehung des Glasmuseums in Nový Bor ist der Fachverband des Glaswerkes verantwortlich. Dank der Unterstützung der Beamten, die für die Exposition nötigen Räume im örtlichen Gemeindehaus freigegeben haben, wurde das Museum im Mai 1893 eröffnet. Obwohl die Stadt nacheinander die Räume im Gemeindehaus für die Präsentation der wachsenden Sammlung zur Verfügung gestellt hatte, ist es zur Lösung des Platzproblems erst im Jahre 1952 gekommen. Damals war das Museum in das Haus mit der Nummer 105 umgezogen, wo es sich bis heute befindet.
Den Hauptanteil an Entstehung und Gestaltung des Museumssammelfonds in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts hatten die freiwilligen Arbeiter. Die Grundlage der Sammlung bilden die nicht sichergestellten Geschenke der örtlichen Glaser und Händler, die sich bestens in der Glasindustrie auskannten und die die technische Schwierigkeit und Außergewöhnlichkeit der kunsthandwerklichen Verarbeitung der heimischen und ausländischen Herkunft der Glasprodukte zu schätzen wussten. Die Sammlung wuchs und gewann an Qualität aufgrund des Interesses der Produktions- und Exporthäuser und durch die Glaswettbewerbe, die das Glasmuseum in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts veranstaltete. Nach der Ergänzung zahlreicher Überweisungen der Vorkriegskommerzproduktion ehemaliger Glasfirmen, hat sich gegen 1960 in Nový Bor die einzelne Glaskollektion zu formieren begonnen, die das wahre Bild von Glasherstellung im Lausitzer Gebirge um 1900 und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigte.
Im Geiste des Vermächtnisses der Museumsgründer beobachtet auch das derzeitige Sammlerprogramm die Entwicklung der Glasgewerbeherstellung in der Umgebung von Nový Bor, unterlässt es dabei nicht, die Tätigkeit der Ateliers der örtlichen Glasschule zu dokumentieren und widmet die Aufmerksamkeit der individuellen Schöpfung der Glaskünstler. Im Jahre 1994 wurden die Glaswettbewerbe erneuert und die besten Arbeiten der Teilnehmer wurden in die Sammlung des Museums zur Präsentation und andauernden Aufbewahrung einsortiert